Drei Generationen-Ein Beruf-Schreiner

Drei Generationen. Ein Beruf. Und die Faszination für Holz.

Es gibt Berufe, die kommen und gehen. Und dann gibt es Berufe, die bleiben – weil sie berühren, erfüllen und verbinden. Der Schreinerberuf ist einer davon.

In unserer Schreinerei absolvieren derzeit fünf Lehrlinge ihre Ausbildung – drei von ihnen bereits in dritter Generation. Schon ihre Väter und Großväter standen an der Hobelbank und bearbeiteten das Holz mit Herz und Hand. Im Sommer kommen zwei weitere Jugendliche dazu, die ebenfalls in dritter Generation das Schreinerhandwerk erlernen werden.

Warum ist dieser Beruf so besonders, dass er über Generationen hinweg weitergegeben wird? Eine kleine Spurensuche in der Familie Carlen.

Der Anfang: Großvater Ambros

Ambros wuchs auf einem Bauernhof auf. Eigentlich war klar, dass er den elterlichen Betrieb übernehmen sollte – eine Familientradition, wie sie damals vielerorts üblich war. Doch das Schicksal meinte es anders: Sein Bruder entschied sich für die Landwirtschaft, und so konnte Ambros mit 25 Jahren noch einen neuen Weg einschlagen.

Am 1. April 1963 begann er seine Lehre bei Otto Imwinkelried in der Fabrik in Münster. Oben war die Fabrik, unten die Schreinerei – ein Ort voller Leben, Späne und dem Duft von frischem Holz. Die Ausbildung dauerte drei Jahre, die Berufsschule war in Brig, Kurse fanden in Sion statt. Ambros erinnert sich noch gut an seine Lehrer: Imhof, Eyer, Vogel – und auch an Pius Perren, der nicht nur unterrichtete, sondern auch Gründer unserer heutigen Schreinerei war.

„Damals war alles anders“, sagt Ambros. „Es gab keine Computer, keine Maschinen wie heute. Aber das Holz – das war schon damals lebendig.“

Die zweite Generation: Christian

Auch Christian, der Sohn von Ambros, kam früh mit Holz in Berührung. Schon als Kind arbeitete er mit seinem Vater. In der Schule lernte er auch andere Materialien kennen – Metall, Kunststoff – doch nichts faszinierte ihn so sehr wie Holz. „Es ist einfach ein besonderer Werkstoff“, sagt er. „Er lebt, er verändert sich, er fordert uns heraus.“
Seine Lehrzeit ging von 1986 bis 1990

Christians Weg war alles andere als geradlinig. Nach der Lehre arbeitete er in verschiedenen Betrieben, dazwischen auf dem Bau, auf dem Schießplatz, war sieben Monate in Kanada und danach in einer Schreinerei im Aargau. Doch die Liebe zum Holz blieb. Heute ist er bei der Gemeinde tätig – doch wenn er sieht, was sein Sohn Finn in der Werkstatt macht, juckt es ihn manchmal wieder in den Fingern.

Die dritte Generation: Finn Loris

Finn Loris ist heute in der Lehre zum Schreiner – bei uns in der Perren AG. Schon als Kind war er begeistert vom Werkstoff Holz, bastelte mit seinem Großvater, schnupperte dann bei uns im Betrieb – und war sofort fasziniert.

„Am schönsten ist es, wenn ich abends sehe, was ich geschaffen habe“, sagt Finn. „Vor allem bei Umbauten – mitzuwirken, Ideen umzusetzen, und am Ende ein fertiges Werk vor sich zu haben. Das ist ein tolles Gefühl.“

Finn ist mit Computern aufgewachsen, kennt moderne Technik, und erlebt den Beruf in einer Zeit großer Veränderungen. Und doch bleibt das Zentrum seines Handwerks gleich: Holz.

Faszination Holz – ein Beruf, der bleibt

Was verbindet drei Generationen? Die Liebe zum Werkstoff. Die Freude am Gestalten. Der Stolz, mit den eigenen Händen etwas Bleibendes zu schaffen.

Der Schreinerberuf hat sich verändert – keine Frage. Maschinen, digitale Planung, neue Materialien – all das gehört heute dazu. Doch das Herz des Berufs schlägt noch immer im selben Takt: Holz spüren, formen, verstehen.

 

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