„Einfach mal tief durchatmen“

Wenn der Puls hochgeht, die Nervosität steigt, die Unruhe wächst und die Ungewissheit Einzug hält, dann ist Zeit für die praktische Jahresprüfung im dritten Lehrjahr.  Betroffen von der „Prüfitis akkutis“ in diesem Jahr:  z’Erpi!

„Hmmm, noch bin ich nicht sooo nervös.“ Die dunklen Augen gucken etwas verwirrt und die Finger zupfen an der immer präsenten Schirmmütze herum.

Ganz so cool lässt Patrick Erpen, Auszubildender im dritten Jahr  bei der Schreinerei Perren AG, das Ganze doch nicht. Denn: „Die praktische Prüfung nach dem dritten Lehrjahr zählt ein Drittel für die gesamte Lehre, also mehr als die Lehrabschlussprüfung LAP, die bloss einen Fünftel ausmacht.“ Es geht also zur Sache anfangs Juni.

Ob er sich Sorgen mache? „Nun ja, die Lehrlinge der Perren AG haben bisher sehr erfolgreich gearbeitet.  Da ist schon auch etwas Druck dabei. Niemand will schliesslich einer der Wenigen sein, der einen „Abschiffer“ erleidet“, so Patrick. Aber er habe sich gut vorbereitet. Der frischgebackene Lehrlingsbeauftragte der Firma, Angelo Ritz, betreue ihn tipp top und gebe wertvolle Tipps. „Zudem kann ich jede Woche mit Material und Maschinen in der Werkstatt in Fürgangen üben, soviel ich mag“, erklärt  Patrick.

Was er denn auch ausgiebig gemacht hat. „Seit fast einem Jahr übe ich jede Woche ein oder zwei Stunden“, blickt Patrick Erpen zurück. Was auch nötig ist, denn die praktische Prüfung nach dem dritten Lehrjahr hat’s in sich. Eine Stunde hat man pro Prüfungsaufgabe Zeit um diese nach Plan zu erfüllen. Zehn praktische Prüfungsaufgaben an zwei Tagen sind es insgesamt. Die Aufgaben bestehen vor allem darin, eine der zahlreichen Holzverbindungen möglichst perfekt hinzubekommen und das so rasch wie möglich.

Das Schwierigste für Erpen? „Ganz klar die Zeit. Denn die ist knapp bemessen und man muss Vollgas geben. Das wiederum kann zu Fehlern führen, über die man sich ärgert und dann nervöser wird als unbedingt nötig, was sich wiederum auf die Zeit auswirkt….“.

Patrick hält kurz inne.  So genau hatte er sich bis anhin diesen Teufelskreis wohl noch nicht ausgemalt. Kommt jetzt, 10 Tage vor der Prüfung, das grosse Zittern? Er lacht. „Zittern nicht, aber der Gedanke daran löst schon ein etwas ungutes Bauchgefühl aus.“ Was zur Kernfrage bei Prüfungen führt: Wie kann man die Nervosität überwinden und in den Griff bekommen?

„Das ist eine gute Frage“, lacht Patrick. „Ich werde einfach kurz innehalten und ein par Mal tief durchatmen. Dann geht’s los!“ Denn eigentlich hat er gut geübt. Und eigentlich kann er das. Aber eben…

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